Verstehen kann man das Leben nur rückwärts

„Verstehen kann man das Leben nur rückwärts“.

„Leben muss man es vorwärts!“

 Sören Kierkegard

Wie wahr sind diese Worte!

Für tausende Kinder beginnt in diesen Tagen die Schule. Viele junge Menschen beginnen eine Lehre oder das Studium. Für Viele liegen diese Tage der Ausbildung schon lange zurück.

Doch jeder Tag ist ein Vorwärts im Leben. Rückwärts geht es nicht, auch wenn man es manchmal möchte, um Wege nochmals ganz anders zu gehen.

Manches würde man von heute aus gesehen, ganz anders gestalten oder planen. Mit der Lebenserfahrung von jetzt, sieht man die Schulzeit, Studienzeit, Ausbildungszeit ganz anders. Das Leben schenkt eine neue Sichtweise der Entscheidungen. Und trotzdem, genau betrachtet, muss man sagen: „Der Weg, den ich gegangen bin, ist mein Weg“.

Für mich gedacht, für mich gelenkt, so ganz anders, wie ich es erträumte.

Manche sagen, das Schicksal hat es so gefügt. Der Zufall hat es gelenkt. Durch mein Können, meinen Fleiß, habe ich das alles geschafft.

Viele Menschen entdecken spannende „Spuren“ in ihrem Leben. Dass sie geführt und gelenkt wurden, dass alle Wege und Entscheidungen für sie wichtig waren. Sie merken, dass sie in die „Lebensschule“ gegangen sind, die sie brauchten, um ihre Mitmenschen, ihre Kinder, ihre Familie, ihr Leben zu leben, zu lieben und zu verstehen. Wer hat diesen so persönlichen Weg ausgedacht und geplant?

Glaubende Menschen erkennen, im ehrlichen Zurückschauen – mit dankbarem Staunen – das Wirken Gottes. Sie sind überzeugt, dass Gott mit ihnen geht, dass er sie lenkt und begleitet. In diesem Vertrauen dürfen wir jeden Tag vorwärts gehen.

„Du lernst für Dein Leben!“ Das sind die Worte am ersten Schultag, oder auch noch an vielen anderen Tagen.

Gehen wir vorwärts, um später zu verstehen!

Und weil wir verstehen wollen, bleibt jedes Leben spannend, von Gott begleitet!

Sr. Irmgard