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Krank?

Einleitung und Überblick

Das Symbol zeigt einen Monitor und einen Rechner als Arbeitsplatz

Stress

Am Arbeitsplatz

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Links

Hilfe anbietende Webseiten

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Sucht

Sucht hat viele Gesichter

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Vortragsfolien Sucht

Alkoholismus / Medikamente / Spielsucht

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Erfahrungsbericht Spiel­sucht

Bericht einer Betroffenen

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Trauer

Hilfe für Erwachsene und Kinder

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Burnout

Ausgebrannt sein

Das Symbol zeigt einen Kopf, in dem ein runder Pfeil auf sich selbst zeigt

PTBS

Psychotraumatische Belastungsstörung

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Demenz

Informationen für Betroffene und Angehörige

Informationen zum Umgang mit der Krankheit

für Betroffene und Angehörige

Demenz ist der Oberbegriff für mehr als 50 Krankheitsformen, von denen Alzheimer die häufigste ist. Die Erkrankung ist nicht heilbar. Im Verlauf sterben Nervenzellen im Gehirn ab, was zu Beeinträchtigungen von Gedächtnis, Denkvermögen, Orientierung, Lernfähigkeit und Urteilsvermögen führt. Eine selbstständige Lebensführung wird bereits in den Frühstadien erschwert, die Spätstadien sind durch umfassende Hilfe- und Pflegebedürftigkeit gekennzeichnet.

Demenz ist eine Familienkrankheit. Mit Betreuung und Pflege über eine Zeitspanne von ca. acht bis zehn Jahren sind erhebliche Belastungen verbunden. Dennoch leben etwa zwei Drittel der Erkrankten lange Jahre im vertrauten sozialen Umfeld, meist bei Angehörigen.

Da Möglichkeiten einer Heilung in absehbarer Zeit nicht zu erwarten sind, müssen sich alle Bemühungen darauf richten, die Lebensqualität Betroffener zu erhalten und das soziale Umfeld zu stabilisieren.

Die Ausweglosigkeit der Situation und die soziale Isolierung überfordern pflegende Angehörige oft. Daher ist es wichtig, Demenzen so früh wie möglich zu diagnostizieren und Betroffene rechtzeitig aufzuklären und zu unterstützen.

Bericht zum Vortrag Alzheimer Gesellschaft Berlin e. V.

Thema: Die Welt der Demenzkranken

1,6 Millionen Menschen leiden in Deutschland an Demenz. Die Dunkelziffer ist sicherlich noch weit höher. Und die Zahl steigt weiter und das hauptsächlich durch eine immer höhere Lebenserwartung. Nur circa 60% der Demenzen werden entdeckt, davon werden nur 20% zu einer Behandlung überwiesen. Bei 3-8% der Patienten ist eine erfolgreiche Behandlung möglich – sekundäre Demenz!

Es gibt in Deutschland 6 Kompetenzzentren, aber welche Lösungen gibt es heute zu dieser Krankheit? Was das für die Familie und ihre Angehörigen bedeutet wollte uns Herr Andreas Rath von der Alzheimer Gesellschaft Berlin e. V. bei unserer Sitzung am 26.11.2022 etwas näherbringen.

1. Geschichte

1901 untersuchte Alois Alzheimer als Oberarzt der Städtischen Irren-Anstalt Frankfurt am Main die Patientin Auguste Deter. Die Diagnose lautete Gedächtnisschwäche, Verfolgungswahn, Schlaflosigkeit und Unruhe.

1905 arbeitete Alois Alzheimer an der Psychiatrischen Universitätsklinik in München.

Er erkundigt sich immer wieder nach dem Zustand seiner Patientin. Auguste Deter verstarb im Alter von 51 Jahren.

1906 analysierte Alois Alzheimer die Krankenakte und untersuchte mikroskopisch das Gehirn der Verstorbenen. Er entdeckte die neurofibrillären Bündel in den Nervenzellen (Ablagerungen aus Proteinen), senilen Plaques außerhalb der Nervenzellen (unlösliche Verdichtungen aus Proteinen).

1907 gab es die erste Veröffentlichung Alzheimers zu der Krankheit. 1910 wurde die Krankheit wird nach ihm benannt.

2. Definition

Demenz (Lateinisch: „ohne Geist“) ist eigentlich eine falsche Bezeichnung für den Zustand eines Erkrankten. Es gibt weltweit verbreitete undifferenzierte Ersatzbezeichnungen wie Altersschwachsinn, Verkalkung, Senilität, HOPS.

Demenz ist keine bestimmte Krankheit. Demenz ist ein Ausdruck für eine Kombination von Beschwerden, die bei vielen Krankheiten vorkommen können.

Demenz als Diagnose nach ICD (International Classification of Diseases) setzt voraus eine entscheidende Abnahme der intellektuellen Leistungsfähigkeit mit einer Abnahme des Gedächtnisses und des Denkvermögens UND Beeinträchtigung in den persönlichen Aktivitäten des alltäglichen Lebens.

3. Die Alzheimer-Krankheit:

Formen der Krankheit:
Primäre oder primär degenerative Demenz – 90 % aller Demenzen der über 65- Jährigen.

Demenz ist aufgrund des Verlustes von Nerverzellen im Gehirn, ursächlich im Gehirn selbst begründet.

Alzheimer Krankheit
Lewykörperchen Demenz
Frontotemperale Demenz
Vaskuläre Demenz
Erblich bedingte Demenzen
Vaskuläre Demenz
ca. 55 %
ca. 10 %
ca. 10 %
ca. 10 %
ca. 5 %
ca. 10 %
bislang unbekannte Ursache!
bislang unbekannte Ursache!
bislang unbekannte Ursache!
Ursache Mangeldurchblutung, Schädigung der Hirngefäße, Multiinfarktdemenz, schleichend oder plötzlich
Chromosom 21
3. A. Betroffene Hirnregionen
  • Schläfenlappen (Temporallappen): dabei sind die mehr innen liegenden Gehirnanteile wie Hippokampus und die entorhinale Rinde besonders betroffen
  • Scheitellappen (Parietallappen)
  • Schwächer auch der Stirnlappen (Frontallappen)
3. B. Schädigung
  • Zellveränderungen – Absterben von Zellen
  • Zunehmende Atrophie – Rückbildung, praktisch Masseverlust (10 – 15 % im Vergleich zu altersgleichen Gesunden)
  • Die normalerweise engen und flachen Furchen zwischen den Hirnwindungen werden weit und tief, füllen sich mit Hirnwasser.
  • Die innenliegenden höhlenartigen Hirnkammern, Ventrikel genannt, erweitern sich
3. C. Ergebnis der Schädigungen

Viele Nervenzellen fallen aus! Noch vorhandene gesunde Nervenzellen können durch den Verlust eines Großteils ihrer Verbindungen keine normale Leistung mehr erbringen.

4. Verhaltensauffälligkeiten und Herausforderndes Verhalten:

Der Demenzkranke lebt völlig normal in seiner Welt, die nicht die unsrige ist!
Er/Sie macht Sachen und Dinge, die wir nicht tun würden!
Der Demenzkranke und der „gesunde Mensch“ verstehen sich nicht mehr!!!

Ergebnis: Wir sind die Verwirrten!

Das Problematische Verhalten zeigt sich in
a) Störungen des Gedächtnisses und Denkvermögens
  • Gedächtnisstörung
  • Verlegen von Gegenständen
  • Vergessen von Namen
  • Verpassen von Verabredungen
  • Finden nicht zurück

Betroffen ist anfangs die Merkfähigkeit für Neues (Kurzzeitgedächtnis), später auch zurückliegende Gedächtnisinhalte (LZG).

  • Stellen immer gleiche Fragen
  • Erzählen dieselben Geschichten
  • Verlieren den roten Faden
  • Kommen mit ihren Handlungsabsichten nicht zum Erfolg
b) Sprachstörungen
  • Finden die richtigen Worte nicht
  • Reden um das Thema, ohne den Kern zu finden
  • Verstehen nicht, was der andere meint
  • Können Wünsche nicht mehr verbalisieren
  • Später wenige Worte und Silben
  • Kommunikationsversuche durch Verhalten
c) Wahrnehmungsstörungen
  • Gesehenes kann Bedeutung nicht mehr zugeordnet werden
  • Gehörtes ebenso
  • Erkennen nicht mehr, was sie sehen
d) Störung von Handlungsabläufen

Kein ziel- und zweckgerichtetes Handeln mehr, obwohl die Motorik intakt ist (Löffel zum Mund, telefonieren, sich anziehen)

5. Persönlichkeitsveränderungen

Verlust von Fähigkeiten, Fertigkeiten und deren komplexen Zusammenwirkens erwecken den Eindruck:

„Das ist ein anderer Mensch geworden!“

„Das Problem ist die Erwartung an das Nichts, die Leblosigkeit!“

2 Richtungen
  1. persönlichkeitsprägende, emotionale Eigenschaften bleiben erhalten, treten stärker hervor
  2. Es bricht hervor, was nicht gelebt wurde oder gelebt werden durfte (Wut, Ärger, Aggression)

Verbindung von erhaltener Persönlichkeit (z.B. Verantwortungsgefühl) mit Verlusten, gestörten Funktionen (Zeitliche Orientierung) führt zu „unverständlichen“ Symptomen.

6. Wer eignet sich für eine Demenzbetreuung:

Die Eignung für die Demenzbetreuung liegt in der Kunst der Pflege und Betreuung:

  • Einem 30-Jährigen (in Wirklichkeit 87) helfen, die Dinge der täglichen und persönlichen Hygiene zu bewältigen, obwohl er noch alles selber kann (aber nie macht!)
  • Können, Phantasie, Einfühlungsvermögen
  • Zuhören, dementisch (den Klang) verstehen können

Es gibt keine starre Regel! Jeder Fall ist individuell. Man muss ständig experimentieren, sich am Dementen orientieren!

7. Wie kann man den Umgang mit Betroffenen erleichtern?

Den Dementen TUN lassen! Eine ordentliche Demenzeinrichtung kann auch unordentliche Phasen haben! Angehörige von der Qualität der Unordnung überzeugen! (siehe Anlage „Haus-Unordnung“)

Dabei sein!! Am Tisch sitzen und mitessen, trinken (Prost). Nie alleine in einem Zimmer lassen.

Ergebnis: Ein Rückzug und ein allein lassen ist katastrophal und führt zur Vereinsamung!

Sprache, Gebärden
  • Warm und weich sprechen, beruhigend
  • Langsam, deutlich
  • Kurze Sätze und Botschaften
  • Zugewandte Körperhaltung
  • Begleitung durch Gesten

Keine „Warum, Wieso, Weshalb, Wozu“ – Fragen! Einfache Fragen stellen, nicht kompliziert.

Dabei auf den Augenkontakt, die gleiche Ebene achten. Aufmerksamkeit erreicht man durch Berührung.

Vertrautheit nutzen

Anknüpfen an gemeinsame Erinnerungen (Biographie!)

  • Nicht nötigen etwas zu tun, was er nicht kann!
  • Ermutigen zu tun, was er kann!
  • Aufhören lassen, wenn er genug hat!
  • Wertschätzung, Anerkennung, Lob, Stolz!
  • Versuchen, Interessen anzuregen
  • angenehme Tätigkeiten
  • Hobby, Natur usw.

Zum Schluss ist es sicherlich schwierig etwas Positives herauszuziehen neben den Herausforderungen im Umgang mit Betroffenen!

Wichtig ist, sich bereits weit vorher die Gedanken zu machen über das, was man sagen wollte, wenn man es dann eben nicht mehr sagen kann! (siehe Anlage „Patientenverfügung Details“)

8. Ganz aktuell: Durchbruch in der medizinischen Forschung

Eine neue Studie – veröffentlich in der „New England Journal of Medicine“ – zeigt, dass das Medikament Lecanemab den kognitiven Abbau bei Alzheimer verlangsamen kann. Die Forschenden feiern dieses experimentelle Medikament als einen großen Durchbruch in der Alzheimerforschung, doch weitere Forschung ist nötig.

An der Studie haben fast 1.800 Probanden/Probandinnen teilgenommen. Diese Studie hat als Ergebnis gezeigt, dass Lecanemab wie Antikörper agiert und in der Lage ist, schädliche Eiweißablagerungen aus Beta-Amyloid einzufangen. Diese Ablagerungen sind charakteristisch für Alzheimer und stören die Kommunikation in und zwischen den Nervenzellen.

Dieses Medikament kann Demenzerkrankungen, darunter auch Alzheimer, (noch) nicht gänzlich aufhalten, aber die Studienergebnisse zeigen allerdings erstmals, dass das Fortschreiten von Alzheimer angeblich teilweise verlangsamt werden kann.

Noch sind viele Fragen zu klären: Mögliche Nebenwirkungen des Medikaments sind noch nicht bekannt und so müssen längere Studien durchgeführt werden, um Lösungen für Patienten/Patientinnen mit fortgeschrittenerer Krankheit zu finden.

9. Weiterführende Informationen

Wir bedanken uns bei unserem Vortragenden, Herrn Rath – von der Alzheimer Gesellschaft Berlin e. V., für seinen Vortrag, seine ausführlichen Informationen und für die Inhalte, die wir mit seiner Erlaubnis auf dieser Seite zum Download bereitstellen dürfen.

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Hauptvortrag

Die Welt der Demenzkranken (Vortragsfolien)

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Herausforderndes Verhalten

Die Welt der Demenzkranken (Vortragsfolien)

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Umgang

Die Welt der Demenzkranken (Vortragsfolien)

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Haus-Unordnung

(einer gerontopsychiatrischen Einrichtung)

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Am Arbeitsplatz

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Sucht

Sucht hat viele Gesichter

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Alkoholismus / Medikamente / Spielsucht

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Ausgebrannt sein

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PTBS

Psychotraumatische Belastungsstörung

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Demenz

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