Wir haben uns mit den großen Themenbereichen Sucht, PTBS und Burnout auseinandergesetzt und beziehen unsere Informationen von Referenten, die sich professionell, berufsbedingt oder auch aus persönlichen Gründen damit befassen.
Wir haben gelernt, dass die Abgrenzung von der gesundheitlichen Störung zur behandlungsbedürftigen Krankheit schwierig ist und es steht uns keinesfalls zu, hier eine Abgrenzung zu ziehen. Sogenannte Befindlichkeitsstörungen sind uns allen bekannt, jedoch eine manifeste und diagnostizierte Erkrankung zu haben, ist etwas ganz anderes.
Zeitdruck, Erreichbarkeit, Unterbrechungen, Arbeit an mehreren Aufgaben – die Belastungen am Arbeitsplatz nehmen massiv zu. Doch es gibt Möglichkeiten, die jeder selbst in der Hand hat, um kurzfristig gegenzusteuern.
Bei Tätigkeiten, die uns Freude machen und ein gutes Gefühl geben, gelingen uns Höchstleistungen – sei die Aufgabe auch noch so komplex, strapaziös oder dringend. Der Stress, den diese Herausforderungen produzieren, erzeugt die zur Erledigung dieser Aufgaben notwendige Fokussierung und Anspannung. Die Arbeit geht leichter von der Hand und liefert hochwertige Ergebnisse. Richtig dosiert kann Stress also positiv wirken.
Intensiver negativer Stress dagegen setzt unsere Leistungsfähigkeit herab, beschneidet unsere Kreativität und Produktivität und kann als dauerhafter Belastungsfaktor psychosomatische Beschwerden wie Verdauungsstörungen oder Schlafprobleme hervorrufen. Im schlimmsten Fall ist er mitverantwortlich für psychische Erkrankungen wie zum Beispiel ein Burnout-Syndrom und Depressionen oder die Betroffenen entwickeln körperliche Krankheiten wie Rückenschmerzen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Angesichts dieser Gesundheitsrisiken denken Menschen, die unter zu großem Stress leiden, möglicherweise über einen Arbeitsplatzwechsel, manchmal sogar über einen beruflichen Neuanfang nach. Oft lassen die Lebensumstände einen Jobwechsel nicht oder nur bedingt zu oder die Chance auf eine neue Arbeit erscheint von vornherein nicht erfolgversprechend.
Ein Burnout-Syndrom (engl. burn out ‚ausbrennen‘) bzw. „Ausgebrannt sein“ ist ein Zustand ausgesprochener emotionaler Erschöpfung mit reduzierter Leistungsfähigkeit. Es kann als Endzustand einer Entwicklungslinie bezeichnet werden, die mit idealistischer Begeisterung beginnt und über frustrierende Erlebnisse zu Desillusionierung und Apathie, psychosomatischen Erkrankungen und Depression oder Aggressivität und einer erhöhten Suchtgefährdung führt.
Das Burnout-Syndrom ist wissenschaftlich nicht als Krankheit anerkannt, sondern gilt im ICD-10 als ein Problem der Lebensbewältigung. Es handelt sich um eine körperliche, emotionale und geistige Erschöpfung aufgrund beruflicher oder anderweitiger Überlastung bei der Lebensbewältigung.
Diese wird meist durch Stress ausgelöst, der wegen der verminderten Belastbarkeit nicht bewältigt werden kann.
Dass viele Menschen gegen Burnout-Symptome kämpfen, ist nicht wegzudiskutieren. Die Betroffenen fühlen sich chronisch überlastet – oft durch Stress und Frust im Beruf. Aber das Erschöpfungssyndrom ist nicht zwangsläufig mit den Arbeitsbedingungen verknüpft.
Ursprünglich galt Burnout als eine spezifische Problematik von helfenden Berufen. Ausbrennen konnten demnach zum Beispiel nur Krankenschwestern oder Lehrer, die sich im Bemühen um das Wohl ihrer Mitmenschen verausgaben. In den vergangenen Jahren wurde Burnout dann eher als eine Art „Manager-Krankheit“ wahrgenommen, die vor allem unter Dauerstress-stehende Leistungsträger betreffen soll. Zwischenzeitlich wurde jedoch sogar deutlich, dass unter anderem auch Rentner und Arbeitslose unter praktisch den gleichen Symptomen leiden können. Nicht nur beruflicher Stress, auch privater Konfliktstoff spielt unter Umständen eine Rolle, nicht zuletzt auch die eigene Persönlichkeit.
Müssen sich deswegen auch militärische Führer mit dieser Thematik auseinandersetzten? Die Antwort lautet eindeutig: JA!
Der Fachbereich „Ehe - Familie - Partnerschaft“ hat sich mit dieser Thematik auseinandergesetzt, um dieses wichtige Thema auch in den Krisenkompass zu bringen.
Es „dreht“ mich!
Denken Sie daran, dass Sie noch eine dritte „Kraftquelle“ besitzen, die es zu erhalten gilt?
Was tun Sie für ihre Seele?
Psychische Störungen verursachen Störungen im körperlichen Wohlbefinden und dieses hat Folgen für Leistung und Erfolg. Müdigkeit, Gereiztheit, Überarbeitung. Der Erfolg bleibt aus. Am Arbeitsplatz, im sozialen Verhalten, es „dreht“ mich! Ich kann nicht mehr abschalten. So ist die Beschreibung des Zustandes.
„Passen sie gut auf sich auf!“ Ihre Seele hat eine andere Drehzahl wie Ihr „Motor“, Ihre Wünsche und Ihre Vorstellung vom Leben. Ihre Seele ist das Leben, das Sie haben. Jeden Tag neu, solange es ihnen geschenkt ist.
Diese Seelenkraft, oder Energiequelle kann aber sehr schnell versiegen, kann mit einem Schlag beendet sein. Sie und alle Ihre Mitmenschen, für die Sie wichtig sind, können keinen Tag hinzufügen, wenn er nicht gegeben wird.
Gläubige Menschen nennen diese Energiequelle Gott.
Sie glauben, dass eine göttliche Energie für Ihr Leben die Antriebskraft ist. Wenn ich vergesse zu dieser Quelle zu gehen, mich nach ihrem Fluss auszurichten, dann werde ich die Folgen tragen müssen. Die kranke Seele macht mich krank. So wie ein kranker Leib auch die Seele krank machen kann.
Der Mensch ist eine Einheit von Körper, Geist und Seele. Über diese Dreiheit sollte ich nachdenken, um gesund zu bleiben.
Burnout ist ein Seeleninfarkt!
Überdenken Sie das Programm nach der Arbeit.
Überdenken Sie das Programm am Wochenende.
Überdenken Sie den Verlauf des Urlaubs.
Überdenken Sie ihre Vorstellungen von Leistungen und ehrgeizigem Streben nach mehr.
Überprüfen Sie ehrlich von wem, oder was Sie getrieben werden.
Ihr Wert und ihre Würde sind nicht an Leistungen zu messen.
Ihr Wert und ihre Würde ist ihr Menschsein.
Zeit haben für den Mitmenschen, Zeit haben für Pausen, Zeit haben zum Atmen. Zufriedenheit und Freundlichkeit, Liebe und Verständnis, Großherzigkeit und Güte sind Werte, die die Menschen suchen und brauchen.
Ich muss Zeit haben um nachzudenken, damit ich nicht vergesse, woher ich komme und wohin ich gehe.
Gönne dir ein Rendezvous mit dir selbst. Frage dich: „Habe ich heute gelebt, oder habe ich funktioniert“?
Ich brauche nicht viel Zeit, um dankbar zu sein für jeden Atemzug. Das kann ich während der Autofahrt, im Zug, am Schreibtisch, während des Essens, oder beim Waldlauf machen.
Wenn ich in meinen Gedanken Gott in meine „Drehzahl“ aufnehme, dann werde ich nicht überdrehen, sondern ich kenne auch andere Kräfte, die mich beglücken werden.
Dazu brauche ich allerdings Mut und Glauben. Denn ich schwimme gegen den Strom der Zeit. Ich lerne eine Ruhe kennen, die nicht untätig, sondern motivierend ist. Ich werde ein menschlicher Mensch sein, der Zeit hat und ein Herz hat für seine Mitmenschen. Ich werde ein beseelter Mensch sein und werde von anderen geliebt, ja sogar beneidet werden.
PTBS ist eine schwerwiegende und ernstzunehmende psychische Erkrankung, die jeden treffen kann.
Hervorgerufen werden kann diese Erkrankung durch Kriegserlebnisse, der Androhung von Gewalt oder Misshandlungen, das Erleben von Unfällen und Katastrophen bis hin zum Erleben schwerwiegender Verluste für den Einzelnen, wie beispielsweise der Tod eines nahestehenden Menschen.
Dabei geht das traumatisierende Ereignis in den meisten Fällen mit Todesangst, Entsetzen oder einer erlebten Hilf- und Machtlosigkeit einher.
Bei unseren Soldaten/Soldatinnen tritt sie hauptsächlich nach einem Auslandseinsatz auf. Hier ist es abhängig von den Ereignissen, die der Soldat/die Soldatin im Einsatz wirklich erlebt/durchlebt hat.
Auf welche Symptome sollte ich achten?
Wo bekomme ich mehr Informationen dazu?
Sie können sich an jeden aus Ihrem Psychosoziales Netzwerk wenden, z.B. an Truppenpsychologen, Truppenärzte, Lotsen etc.
Das Psychotraumazentrum Berlin bietet gemeinsam mit der Freien Universität Berlin für betroffene PTBS-geschädigte Soldaten/Soldatinnen im Rahmen einer Studie die hier beigefügten Informationen zum Angebot einer anonymisierten Onlinetherapie für Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) an.
Gerade vor dem Hintergrund der hohen angenommenen Dunkelziffer von 45% zusätzlich zu den im Hellfeld bekannten Betroffenenzahlen der Soldaten in der Bundeswehr, die zwar an PTBS Symptomen leiden, aber aus verschiedenen Gründen keine professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, könnte dies eine adäquate Möglichkeiten sein, Unterstützung anzubieten. Das Angebot ist sowohl für Aktive und Ehemalige gedacht, die zum ersten mal an einer Therapie teilnehmen wollen, als auch für Teilnehmer die bereits in der Vergangenheit an einer Therapie teilgenommen haben.
Alle weiteren notwendigen Informationen entnehmen Sie bitte den beigefügten Anlagen.
Die Informationen können jederzeit weiterverteilt bzw. zum Aushang gebracht werden.
Katholikenrat beim Katholischen Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr
Am Weidendamm 2
10117 Berlin