Fachbereich II: „Ehe – Familie – Partnerschaft“

Heilsgeschichte – Ein Text, der nachdenklich stimmt!

Ich liebe Dich nicht nur für das, was Du bist und kannst, sondern auch für das, was ich bin und kann, wenn ich bei Dir bin.

Ich liebe Dich nicht nur für das, was Du in mir entdeckst, was Du aus Dir geschaffen und gestaltet hast, sondern auch für das, was Du in mir förderst, wenn Du JA zu mir sagst.

Ich liebe Dich, weil durch Dich mein Leben gelingt, und Du mich glücklich machst.

 

Treffender kann es nicht gesagt werden, was es bedeutet, wenn sich zwei Menschen auf den Weg machen und sich die Treue auf Lebenszeit versprechen.

Eine Lebensaufgabe ist nie abgeschlossen, sie ist eine Herausforderung so lange ich lebe.

Eine Liebesaufgabe, die erprobt wird im Alltag. In guten und schweren Zeiten. Eine Liebesaufgabe, die täglich wachsen kann, die viele Geheimnisse in sich birgt, weil der Mensch, mit dem ich mich auf den Weg gemacht habe, ein Geheimnis ist und bleibt. Geheimnisse machen das Leben spannend und fordern heraus. Das gilt für jeden Menschen, besonders aber für den, den mir das Schicksal, der Zufall, oder Gott geschenkt hat. Wenn ich an ein Gottesgeschenk glaube, dann werde ich mit dem Versprechen vor Gott, meinen Weg zu gehen versuchen. Durch alle Widrigkeiten hindurch, mit dem von Gott mir Anvertrauten. Liebe und Verantwortung füreinander sollen stark machen.

Probleme, Sorgen, Enttäuschungen müssen durchgebetet werden, durchgerungen und durchgekämpft werden, damit die Liebe vertieft und bestätigt wird. Dadurch wird die Partnerin, der Partner verlässlich, treu und glaubwürdig. Zuneigung, abgrundtiefe Liebe entsteht nur, wenn Abgründe überwunden werden. Trauen, Vertrauen entsteht, wenn ich merke, dass der Partner in mir zum Vorschein bringt, was in mir ist, und was ich bin, wenn ich bei ihm bin, wie der Spruch auf der Karte sagt.

Im seichten, gefühllosen Miteinander entsteht Einsamkeit und Enttäuschung. In Einfühlsamkeit und Verständnis kann ich die Werte entdecken, die im Menschen schlummern.

Papst Franziskus schreibt: „Auch die Geschichte einer Familie ist durchfurcht von Krisen aller Art, die auch Teil ihrer dramatischen Schönheit sind“. „Man lebt nicht zusammen, um immer weniger glücklich zu sein, sondern um zu lernen, in einer neuen Weise glücklich zu sein, ausgehend von den Möglichkeiten, die jede neue Phase erschließt.“

Jede Krise bedeutet eine Lehrzeit. Viele Ehen gehen in die Brüche, weil die Lehrzeit keine Lehrzeit, sondern eine Leerzeit geworden ist.

Überforderung in Beruf und Arbeitswelt, Hektik, Konsum und Reizüberflutung können Zufriedenheit und Harmonie zerstören. Die Liebe versickert, Nähe und Zärtlichkeit verwandelt sich in Abstand, Geborgenheit in Bloßstellen, Verständnis in Kritik usw.

Trennung reißt Wunden! Das „Jawort“ auf Lebenszeit kann in der Seele nie gelöscht werden, es ist mit allen Erfahrungen gespeichert. Das Leben muss mit allen Erinnerungen, positiven, wie negativen weiter gelebt werden. Im Alleingang, oder in einer neuen Partnerschaft. Alle Betroffenen müssen sich wieder auf den Weg machen. Vertrauend auf die Nähe Gottes auf der weiteren Wegstrecke.

Jeder Weg ist eine persönliche Heilsgeschichte

Wie vielfältig Heilsgeschichte sein kann, entdecken wir in der Bibel. Da gibt es Gelingen, Scheitern, Umwege oder Irrwege. Dass Gott auf allen Wegen begleitet ist aber die befreiende Botschaft der guten Nachricht, des Evangeliums.

Und jede Wegstrecke endet erst mit dem Tod des Menschen.

Wenn Gott der Wegbegleiter war, wird der Mensch am Ende bei ihm sein. Ob der Weg geglückt, oder äußerlich gesehen gescheitert ist, Gott wird alles übergeben. Jeder Mensch ist sein Ebenbild und ihm allein verantwortlich, er kennt uns bis auf den Grund, so beten wir im Psalm. Gott dürfen wir auch Scherben übergeben, denn er ist Liebe.

Liebe, die nicht enttäuschen kann. Auch aus Scherben wird er ein farbenfrohes Mosaik gestalten.

Sr. Irmgard, KMBA

Heilsgeschichte – Ein Text, der nachdenklich stimmt!
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Das Foto zeigt Schwester Irmgard Langhans, Mitglied des Fachbereiches II.
Geschrieben von
Schwester Irmgard Langhans

Ordensschwester Irmgard Langhans ist seit 2008 im KMBA in Berlin und unterstützt die Soldatenseelsorge, u. a. den Fachbereich II: „Ehe-Familie-Partnerschaft“.

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