Über die Jahre hin habe ich an Schüler, Jugendliche und Soldaten immer mal wieder die Frage gestellt, was ihnen im Leben denn wirklich wichtig sei. Die Antwort hat sich in den Jahrzehnten nicht geändert. Immer kommt wie aus der Pistole geschossen:
„Wirklich wichtig ist uns Geborgenheit“.
Die Erfahrung, ungesichert, angefochten, heimatlos und darin bedroht zu sein, scheint zum· Leben dazuzugehören – ob man will oder nicht. Und dies möge doch überwunden werden.
Das Kommen des Sohnes Gottes, auf das wir uns nicht nur in der Adventszeit vorbereiten, soll eben diese Heimatlosigkeit und Bedrängnis endgültig überwinden.
Gott selbst ist eingetreten in die Ungeborgenheit dieser Welt, um uns aus der Ferne in die Nähe, aus der Fremde in eine bleibende Heimat zu führen.
Wer so häufig aufbrechen muss wie Soldaten und deren Familien, wer die die Erfahrung, das Zelt aufzubauen und schon wieder abzubrechen, aufgrund der dienstlichen Anforderungen häufig machen muss, sehnt sich wohl noch mehr nach dieser Geborgenheit und einer bleibenden Heimat.
Wie rettend wäre es da, im äußeren Unterwegssein innerlich beim HERRN Jesus Christus zu Hause zu sein.
Die Gemeinschaft der Kirche kann dieses Zuhause im HERRN schenken. Wohin immer wir gerufen werden sollten – überall auf der Welt finden wir Brüder und Schwestern, die in der Einheit des Geistes Gott loben, auf sein Wort hören und im Sakrament mit dem eins werden, der das wahre Leben IST.
An der Krippe im Stall von Bethlehem, mag diese in Flensburg oder Mittenwald, in Kundus oder Prizren stehen, möge Ihnen die Freude geschenkt werden, dass der HERR gekommen ist, die tiefste Sehnsucht· der Herzen zu stillen.
Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest!
Ihr Militärpfarrer Johannes M. Lang
Katholikenrat beim Katholischen Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr
Am Weidendamm 2
10117 Berlin