Der Lauf des Lebens

Der Lauf des Lebens wird uns in den Herbsttagen besonders deutlich.

Die Blätter fallen von den Zweigen, das neue Leben schiebt in den Knospen nach. Das Ackerfeld liegt brach oder es ruht schon die Saat zu neuem Wachsen. Bäume und Reben kennen keine Existenzkrise. Wenn sie ihre Blätter verlieren, vertrauen sie dem Rhythmus des Lebens.

Herbstlich – „ab schiedlich“ – leben ist eine Lebenskunst zum Glücklichsein des Menschen. „Im Endlich und Unendlich leben“, sagt Pierre Stutz.

Zum Glücklichsein gehört das Wissen, dass alles Leben der Urenergie, die wir Gott nennen, innewohnt und dass Leben nie enden kann.

Die Wissenschaft hat für den religiösen Skeptiker eine große Überraschung bereit. Sie sagt eindeutig, dass in unserer Welt nichts verschwinden kann. Die Wissenschaft kennt keine totale Auflösung oder Vernichtung. Alles was sie kennt, ist Verwandlung. Wenn Gott dieses fundamentale Grundprinzip auf das unbedeutendste Teilchen seines grenzenlosen Universums anwendet, ist es dann nicht vernünftig zu vermuten, dass dieser göttliche Grundsatz auch für sein Meisterwerk, die menschliche Seele, Anwendung findet? Alles, was mich die Wissenschaft lehrt, so sagt Wernher von Braun, bestärkt mich, in meinem Glauben an die Fortsetzung unserer geistigen Existenz im Leben nach dem Tode zu glauben.

Zum Glücklichsein gehört, zu wissen, dass alles Leben der Urenergie Gott innewohnt, das nie enden kann, das sich nur verwandeln kann.

Unser Glaube spricht von einer unvorstellbaren Begegnung!

Unser Leben ist aufgehoben, in unendlicher Liebe. Diese Begegnung kann sich kein Mensch vorstellen. Weil der Mensch nur endlich zu denken vermag, gibt es keine Unendlichkeit?

Glaube, Vertrauen und Gebet vermögen der unendlichen Liebe Raum zu geben. Lautlos, still, im tiefsten Schweigen vollzieht sich zu jeder Zeit das Wort Gottes an uns und seiner Schöpfung; „ES WERDE!“

Zum Glücklichsein gehört, zu wissen, zu glauben, dass mein Leben Gott innewohnt, und dass ich mich nur in ihn hinein verwandeln kann.

Frohbotschaft für graue Tage.

Sr. Irmgard
KMBA