Die zwei neuen Kinderbücher des Zentralinstituts für Ehe und Familie in der Gesellschaft (ZFG) für Soldatenfamilien im Rahmen der Kooperation mit dem Katholischen Militärbischofsamt.
Nach dem überaus erfolgreichen Kinderbuch für Soldatenfamilien „Jonas wartet aufs Wochenende“, das die Thematik des Pendelns und der Wochenendbeziehung aus Kinderperspektive behandelte, folgen nun zwei neue Bücher des ZFG. Im Rahmen der Kinderbuchreihe werden die allgemein wichtigen Themen des Berufslebens von Soldatinnen und Soldaten so aufbereitet, dass sie insbesondere von Kindern von etwa drei bis acht Jahren leicht nachvollzogen werden können. Die zwei neuen Werke behandeln die Herausforderung des Auslandseinsatzes aus der Perspektive der kleinen Lena und ihres Bruders Max.
Die Besonderheit dieser Bücher ist, dass Lena und Max den Auslandseinsatz einmal erleben, wenn Mama als Soldatin in den Einsatz geht im Band 2: „Lena und Mamas Auslandseinsatz“, während Band 3 „Lena und Papas Auslandseinsatz“ den Einsatz aus der Kinderperspektive behandelt, wenn Papa in den Einsatz verlegt.
Damit kommt das Team des ZFG dem häufig geäußerten und sehr gut nachvollziehbaren Wunsch nach, diese Herausforderung gesondert zu behandeln und die leichtere Vermittlung für Kinder zu unterstützen. Für viele Soldatenfamilien stellen neben den Wochenendbeziehungen, insbesondere Auslandseinsätze, Manöver sowie einsatzähnliche Verwendungen eine besondere Herausforderung dar. Diese dauern meist mehrere Wochen oder gar Monate.
Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter sind besonders verletzliche Familienmitglieder. Diese befinden sich in einer Lebensphase, in der neuartige, unbekannte oder belastende Situationen noch überwiegend emotional verarbeitet werden. Sie erleben ihre Umwelt stark visualisiert – also in Bildern – und haben noch keinen bzw. einen eingeschränkten Zeitbegriff. Ab etwa dem siebten Lebensjahr ist ein Kind überhaupt erst in der Lage, zunehmend abstrakt, global und vorhersehbar zu denken. Wie also können einem kleinen Kind die Herausforderungen, die ein Auslandseinsatz seiner Mutter bzw. seines Vaters mit sich bringt, verständlich „vor Augen geführt“ werden? Wie können zugleich Hilfestellungen angeboten werden, die für das Kind nachvollziehbar und eine echte Unterstützung sind?
Bereits ab ca. drei Jahren hilft es Kindern, wenn sie sich mit einem anderen Kind identifizieren können, welches ähnliche oder sogar gleiche Dinge erfährt wie sie selbst. Mithilfe eines Bilderbuchs kann das Kind zum einen schwierige, belastende Situationen im Bild nachvollziehen. Zum anderen bekommt es mit, wie ein anderes Kind damit umgeht und diese Situation bewältigt.
Angesichts dessen wurden die beiden neuen Kinderbücher des ZFG konzipiert. Kinder haben dadurch die Möglichkeit, in idealisierter Form einen Auslandseinsatz ab dem Zeitpunkt der Bekanntgabe bis zum gemeinsamen Urlaub nach der Rückkehr von Mutter oder Vater „nachzublättern“ oder vorgelesen zu bekommen – und so auch ihr eigenes Erleben einzuordnen. Es entsteht Sicherheit, wenn Kinder sich identifizieren können und beispielsweise sagen können: „Bei Lena ist es wie bei mir!“ Der Auslandseinsatz mit seinen Herausforderungen und aufkommenden Gefühlen wird für das Kind leichter nachvollziehbar. Obwohl die Kinderhauptrolle mit Lena als Mädchen „weiblich“ besetzt ist, so hat diese jedoch ihren Bruder Max, der nachvollziehen lässt, dass sowohl Mädchen als auch Jungen gleichermaßen betroffen sind.
In den beiden Büchern erzählt Lena, wie sie und ihr Bruder Max die Zeit des Einsatzes erleben: Was bis Mamas oder Papas Abreise und nach dem Abschied zu Hause, mit Freunden, im Kindergarten oder in der Schule passieren kann. Bis Mama oder Papa endlich wieder nach Hause kommt.
Es wird erzählt, wie sich das alles für Lena und Max anfühlt. Und es wird auch erzählt, wie schön es ist, wenn die Familie wieder zusammen sein kann, z. B. daheim oder im Urlaub. Dabei wird nicht verschwiegen, dass diese Zeit durchaus auch ihre traurigen und anstrengenden Seiten hat.
Beide Bücher sind zeitlos und können immer wieder vorgelesen werden. Die Kinder können sie aber auch einfach und schnell selbstständig durchblättern. Übrigens gelingt dies unabhängig davon, ob sie schon in der Lage sind zu lesen. Denn anhand der Bilder wird es den Kleinen möglich nachzuempfinden, in welcher Phase sich Lena gerade befindet – so wie sie vielleicht auch selbst.
Natürlich ist bei anderen Soldatenfamilien daheim manches anders als bei Lenas Familie. Das ist aber nicht entscheidend. Kindern hilft die Orientierung. Es gilt dann zu thematisieren, was daheim „bei uns“ eben nicht so wie in der Geschichte ist. Dafür sind unterstützend leichte und interaktive Fragen eingefügt, anhand derer jedes Kind kreativ die eigene Situation und das Erleben einordnen kann. Einfache Symbole im Buch helfen außerdem beim Zuordnen, in welcher Phase des Einsatzes es sich befindet. Beide Bücher sind die Mutmachbücher für Soldatenfamilien.
Ihr Team vom ZFG Peter Wendl, Alexandra Ressel und Peggy Puhl-Regler
Die Bücher sind kostenlos erhältlich bei Ihrem Katholischen Militärpfarramt.
Katholikenrat beim Katholischen Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr
Am Weidendamm 2
10117 Berlin