Bericht zur Veranstaltung Bundeswehr im Dialog 2024 am 24.09.2024 im Kongresszentrum Berlin (BCC).
Am 24.09.2024 fand wieder die Veranstaltung „Bundeswehr im Dialog“ im Kongresszentrum Berlin statt. Wie im vergangenen Jahr war auch in diesem Jahr der Fachbereich „Ehe-Familie-Partnerschaft“ mit dem eigenen Stand KRISENKOMPASS dabei. Standpersonal war in diesem Jahr OTL Walter Raab und OSF Markus Wagner.
Ziel der Veranstaltung ist der offene Dialog und direkte Erfahrungsaustausch zwischen militärischen und zivilen Vertreterinnen und Vertretern aus den Bundeswehrstandorten und Dienststellen mit der Leitung des Bundesministeriums der Verteidigung.
Für den Fachbereich „Ehe-Familie-Partnerschaft“ bietet diese Veranstaltung eine gute Gelegenheit mit Kommandeuren und Standortältesten ins Gespräch zu kommen und die Arbeit des Fachbereichs in der Truppe bekannt zu machen. So stellte sich doch wieder heraus, dass einige mit dem Begriff KRISENKOMPASS etwas anfangen können, aber dennoch nicht viel über unsere Inhalte kennen. Wertet man die monatlichen Zugriffe auf der Homepage krisenkompass.de aus, so lässt sich seit Monaten ein klarer Schwerpunkt der Aufrufe erkennen: Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) und Burnout/Stress.
Dies verwundert einen allerdings nicht, denn aufgrund fehlenden Personals müssen Aufgaben zusätzlich übernommen werden. Bei PTBS ist es zudem so, dass viele Fälle erst Jahre später nach dem Einsatz auftreten. Aus diesem Grund wird der Fachbereich sich dieser Thematik in einer der nächsten Fachbereichssitzungen annehmen.
Wie bei allen Veranstaltungen, an denen der Fachbereich teilnimmt, fanden die wertvollen Bücher des Zentralinstituts für Ehe und Familie in der Gesellschaft (ZfG) die Grundlage für den Einstieg in gute Gespräche.
Als einer der ersten besuchte den Stand der Generalvikar des Katholischen Militärbischofsamtes Monsignore Bartmann. Neben einer Vielzahl von Standortältesten und Kommandeuren konnten wir am Stand begrüßen den Chef des Stabes Luftwaffentruppenkommando GM Frevel, den Kommandeur des AusbZ CIR BG Simon und den Kommandeur ZGeoBw BG Webert.
Beherrschende Themen bei der Veranstaltung waren Kriegstüchtigkeit und Zeitenwende. Aufgrund des hybriden Krieges Russlands in der Ukraine – und darüber hinaus bereits gegen den Westen – ist die Bedrohungslage so ernst wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Dies bedeutet den Bedarf eines enormen Veränderungsprozesses. Schwerpunkte sieht der Minister hierbei vor allem:
Im Vordergrund standen bei den angebotenen Workshops auch die Begriffe Kriegstauglichkeit und Kriegstüchtigkeit. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen konnten sich für folgende unterschiedliche Workshops anmelden:
Die Ergebnisse der Workshops wurden im Plenum vorgetragen und sollen unmittelbar in Planungsprozesse einfließen.
Neben dem Austausch in den Workshops wurden den Teilnehmern und Teilnehmerinnen folgende Ausstellungen angeboten, welche in dafür vorgesehenen Pausen besucht werden konnten:
Viele Teilnehmer und Teilnehmerinnen fanden in den Pausen den Weg auch zum Stand des Fachbereichs Ehe-Familie-Partnerschaft und konnten sich so informieren über dessen Arbeit bzw. Angebot.
Der Fachbereich bietet den Angehörigen der Deutschen Bundeswehr Informationen, Hilfen zur Alltagsbewältigung, Literaturhinweise und geistliche Impulse für den besonderen Alltag einer Familie. Soldatenfamilien sind besonderen Belastungen ausgesetzt wie mehrfache Versetzungen, Teilnahme an Auslandseinsätzen und Übungen oder jahrelanges Pendeln. Die zum Teil langen Abwesenheiten von den Familien bzw. Partner/-innen führt oft zu besonderen Belastungen. Darüber hinaus möchte der Fachbereich auch Themen anbieten die alle Familien der Angehörigen der Bundeswehr betreffen wie zum Beispiel „Dritte Lebensphase“, „Empty-Nest-Syndrom“ oder aber auch „Burnout“, „PTBS“ und „Alzheimer/Demenz“ beziehungsweise Pflege“. Unsere Erfahrungen mit dem alltäglichen Leben einer Familie, sind sowohl positiv, als auch negativ. Diese Erfahrungen sollen ein wenig Hilfestellung geben.
Da diese Hilfe vielleicht nicht immer ausreichen wird, werden bekannte Hilfsangebote der Bundeswehr, kirchlicher und staatlicher Einrichtungen über die eigene Website krisenkompass.de bereitgestellt.
Die Veranstaltung hat auch diesem Jahr gezeigt, dass weiterhin Werbung betrieben werden muss, damit die Informationen zur Arbeit des Fachbereichs Ehe-Familie-Partnerschaft in der Truppe ankommt. Einige Kommandeure haben diese Informationen direkt aufgenommen, um am Standort nachzufragen. Darüber hinaus konnte die eine oder andere Verbindung zu anderen Ausstellern hergestellt werden, um Kontakte zu knüpfen und das Netzwerk zu erweitern.
Um kriegstüchtig zu sein, ist eine funktionierende Betreuung und Fürsorge auch in der Landers- und Bündnisverteidigung die Grundlage. Vielleicht könnte dieses Thema im nächsten Jahr noch mehr an Bedeutung gewinnen.
Der Fachbereich dankt dem Ministerium, dass wir wieder die Möglichkeit bekommen haben an der Veranstaltung als Aussteller teilzunehmen.
© Fotos: Walter Raab
OTL Walter Raab ist seit 2013 Vorsitzender des Fachbereiches II „Ehe, Familie und Partnerschaft“ und beleuchtet aktuelle Themen zu Familie und Dienst.
Katholikenrat beim Katholischen Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr
Am Weidendamm 2
10117 Berlin