Fachbereich II: „Ehe – Familie – Partnerschaft“

60. Soldatenwallfahrt in Lourdes (2018)

„Und – wie war es in Lourdes?“

 Nach einer wunderschönen Fahrt, an blühenden Klatschmohnwiesen, leuchtendgelben Ginstersträuchern und Heckenrosen vorbei, kamen wir nach dreißigstündiger Fahrt in Lourdes an.

Das frohe Wiedersehen mit vielen Bekannten am Bahnhof, das war wieder aufregend schön.

Die Eröffnungsfeier war ein Meer von Jubel und Freude.

Den Gottesdienst an der Grotte feierten wir mit der österreichischen Militärseelsorge gemeinsam. Die Österreicher hatten dieses Jahr die Gottesdienstgestaltung verantwortet.

Nach diesem Gottesdienst fand ein Platzkonzert vor dem Accueil statt, es war für die Kranken ein großes Geschenk. Mit großem Beifall dankten wir dem Heeresmusikkorps Kassel. Der Dirigent sagte zu mir: „Ja, so klingt die Musik nur hier in Lourdes.“ Der Kreis der Kranken, wurde immer größer und die Freude begeisterte die Musiker. Immer wieder spielten sie ein Musikstück, eine ganze Stunde.

Sehr bewegend war auch der Gottesdienst im Zeltlager. Militärbischof Overbeck feierte den Gottesdienst. Ein Soldat wurde getauft und mit noch 2 Soldaten gefirmt. Ein starkes Bekenntnis vor einem so großen Publikum.

Vor dem Schlusssegen wurde die Kerze für die gefallenen Soldaten gesegnet, dann von einer Abordnung zur Grotte gebracht und angezündet.

Am Abend die Lichterprozession, ein ganz besonderes Geschehen. Zehntausend Soldaten mit brennenden Kerzen gehen singend und betend, ohne Waffen, friedlich nebeneinander her. Das spricht alles für sich!

In der Zeltlagerkapelle spendete Militärbischof Overbeck der Krankengruppe die Krankensegnung. Er fand wie immer gute Worte für die Kranken und segnend sprach er jedem einzeln Mut zu.

Höhepunkt war der Internationale Gottesdienst.

Das war Pfingsten heute! Zehntausend Soldaten aus fünfzig Nationen waren in der großen Unterkirche versammelt. Alle sprachen „eine“ Sprache; wenn auch Französisch nicht jeder verstand, waren wir doch alle um den Altar versammelt. Mit Gebet, Liedern und Musik priesen wir alle den Herrn und das Halleluja erklang mit Pauken und Trompeten so mächtig, dass es den ganzen Raum der Kirche St. Pius lautstark erfüllte.

Am Sonntagabend fand noch ein wunderbares Abschiedskonzert in der Kirche St. Bernadette statt, zu dem sich mehrere Tausend Pilger versammelt hatten. Die letzte Melodie war natürlich das Lourdeslied. Alle sangen mit Begeisterung das Ave, Ave, Ave Maria!

Am 21.05. mittags ging es wieder mit den Pilgerzügen zurück: Zug I nach Hamburg, Zug II nach München. Wie ich erfahren habe, kamen alle am 22.05. 2018 gut an. Für den besonderen Schutz des Himmels müssen wir alle danken. In Lourdes sind die Sicherheitsmaßnahmen enorm. Es ist ein eigenartiger Eindruck, wenn im heiligen Bezirk die Wache mit den Maschinengewehren steht. An allen Zugängen große Mauerblöcke, die die Zufahrt blockieren und der heilige Bezirk um 23.00 Uhr geschlossen und bewacht wird. Vor Jahren knieten zu später Nachtzeit viele Soldaten vor der Grotte und beteten, aber Sicherheit geht vor.

Ja, es waren ereignisreiche Tage und ich danke für alles, was ich erleben durfte. Sorge, Leid und Freude mit den Menschen teilen, das war wieder meine Wallfahrt nach Lourdes.

 

Sr. Irmgard
KMBA Berlin

© Fotos: Christina Lux, Schwester Irmgard Langhans
Segnung der Kerze für die Gefallenen am Ende des Pontifikalgottesdienstes im Zeltlager während der 60. Internationalen Soldatenwallfahrt in Lourdes, 19. Mai 2018 Gestaltung der Kerze: Schwester Irmgard Langhans Foto: © Christina Lux
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Veröffentlicht am:
Das Foto zeigt Schwester Irmgard Langhans, Mitglied des Fachbereiches II.
Geschrieben von
Schwester Irmgard Langhans

Ordensschwester Irmgard Langhans ist seit 2008 im KMBA in Berlin und unterstützt die Soldatenseelsorge, u. a. den Fachbereich II: „Ehe-Familie-Partnerschaft“.

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