Fachbereich II: „Ehe – Familie – Partnerschaft“

Vollversammlung „Netzwerk der Hilfe“ (2017)

Im „Netzwerk der Hilfe“ engagieren sich Organisationen, um Soldaten oder Familien bei Schwierigkeiten zu helfen. Es geht dabei um soziale, finanzielle oder menschliche Unterstützung und die Ergänzung der Fürsorge und Betreuung der Bundeswehr. Das Netzwerk der Hilfe arbeitet eng mit dem Sozialdienst der Bundeswehr und der Militärseelsorge zusammen. Zusätzlich unterstützen weitere ehrenamtliche Initiativen und Vereine die Hilfe. Insgesamt wirken derzeit über 30 Organisationen im Netzwerk der Hilfe mit. Die Vollversammlung „Netzwerk der Hilfe“ findet einmal im Jahr statt.

Der KRISENKOMPASS wurde auch in diesem Jahr zur Vollversammlung „Netzwerk der Hilfe“ eingeladen. Diese fand statt am 13./14.06.2017 in Berlin.

In diesem Jahr wurde nicht in den üblichen AGs gearbeitet, sondern Workshops gegründet. Ziel war es, die Netzwerkpartner aufzuteilen und v.a. anderen AGs zuzuordnen.

In vier Arbeitsgruppen werden während der Vollversammlung Netzwerk der Hilfe unterschiedliche Themen bearbeitet:

  1. Angebote und Möglichkeiten der Unterstützung für Hinterbliebene
  2. Betreuungsangebote für Familienangehörige von Soldatinnen und Soldaten im Grundbetrieb und Auslandseinsatz (Mitarbeit OTL Raab); Themen sind hier:
    • Familienbetreuungsorganisation (FBO)
    • Betreuungsportal (ab 2019)
    • Einrichten des Info-Punktes (Betreuung aus einer Hand, Abbildung des Netzwerkes der Hilfe)
  3. Möglichkeiten der Unterstützung von einsatzgeschädigten Soldaten und Soldatinnen sowie Reservisten/Reservistinnen
    • Konkrete Unterstützung in Einzelfällen
    • Unterstützung von Angehörigen und Familien
    • PTBS-Coach als App (gibt es seit 2016)
  4. Möglichkeiten zur Erhöhung der gesellschaftlichen Wertschätzung
    • Gelbe Schleife (auch die Soldaten müssen die Bedeutung wissen)
    • Auszeichnung „Bundeswehr und Gesellschaft“ (Auszeichnung der Stadt Euskirchen und Hertha BSC Berlin am 19.06.2017)

Bei der diesjährigen Vollversammlung stand die inhaltliche Arbeit in Workshops im Mittelpunkt. AG-Teilnehmer wurden themenübergreifend in die Workshops verteilt:

  1. Hinterbliebenenbetreuung als Aufgabe der Menschenführung
    • Gedenkkultur (Volkstrauertag)
    • „Wald der Erinnerung“, „Raum der Information“ und Ehrenmal im Ministerium
  2. Besondere Betreuungsangebote: Fachberatungsseminare – Betreuung und Fürsorge unter einem Dach, Int. Soldatenwallfahrt nach Lourdes

Der KRISENKOMPASS fand sich wieder in diesem Workshop.

Hier ging es primär um die Versorgung von Hinterbliebenen. Im Schwerpunkt wurden die Fachberatungsseminare vorgestellt. Es wurde zunehmender Bedarf an besonderer Beratung und Betreuung von einsatzbedingten – extrem belasteten Soldatenfamilien festgestellt. Nutznießer sollen hier nicht nur der Soldat, sondern auch die Familienmitglieder sein. Teilnehmer sind körperliche Verletzte (aktive oder ehemalige Soldaten/Soldatinnen) und deren Familien, psychologisch Verletzte und Familienangehörige gefallener/verstorbener Soldaten. Die Gruppengröße bewegt sich bei max. 8 Betroffenen.

In Erarbeitung ist ein Flyer bzgl. der Begleitung von Kindern gefallener Soldaten.

Internationale Wallfahrt nach Lourdes: Botschaft von Dekan Engel: „Hinterbliebene sind wir alle“, und „Plötzlich ist es nicht mehr so wie es war“. Das Problem ist nur, dass es kaum mehr Raum für Trauer gibt!

  1. Koordinierung von Unterstützungsarbeit innerhalb des Netzwerkes der Hilfe am Beispiel einer Einsatzschädigung
  2. Möglichkeiten zur Erhöhung der gesellschaftlichen Anerkennung der Bundeswehrangehörigen

Bedeutung für die Teilnahme KRISENKOMPASS an der Vollversammlung „Netzwerk der Hilfe“:

  • Steigerung der Akzeptanz und des Bekanntheitsgrades KRISENKOMPASS
  • Kontaktaufnahme mit anderen Netzwerkpartnern (Leiter Leit-FBZ, Koordinierungsstelle Einsatzgeschädigter, Sozialdienst, Soldatenhilfswerk e. V., Deutscher BundeswehrVerband e.V., …)
  • Durch die Vernetzung der Mitglieder findet der Soldat/die Soldatin Hilfe
  • Nur durch die Teilnahme und Anwesenheit vor Ort kommt man ins Gespräch und kann sein Angebot (KRISENKOMPASS) aktuell halten und weiterentwickeln
  • Nur durch das Mitwirken in Arbeitsgruppen zur Verbesserung der Betreuung und Fürsorge von Soldatinnen und Soldaten im Grundbetrieb und Einsatz
  • Maßnahmen für aktive und ehemalige Soldaten/Soldatinnen bekannt machen
  • PTBS, Burn-out … anerkennen und Hilfe anbieten
  • Bindeglied zur Gemeinde (Soldatenfamilien wohnen in der Gemeinde, Soldatenkinder besuchen Kitas, Grundschulen und weiterführende Schulen) durch Bewusstmachen des besonderen Soldatenberufs bei Erziehern und Lehrern
  • Ansprechperson am Standort als Mitglied im Netzwerk der Hilfe zu den verschiedenen Themen

Zusammenfassend zu den einzelnen Arbeitsgruppen, kann man sagen:

  • Gedenkkultur gibt Kraft – was in Tote investiert wird, wird in den Lebendigen investiert
  • Betreuung und Fürsorge unter einem Dach
  • WDBs haben zu lange Verfahrenszeiten
  • Mehr Informationen an Vorgesetzte, Betroffene und Angehörige
  • Mehr Zentralisierung der Aufgaben
  • Erhöhung der Wertschätzung der Bw in der Gesellschaft
Netzwerk der Hilfe
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Veröffentlicht am:
Das Foto zeigt den Vorsitzenden des Fachbereiches II: OTL Walter Raab
Geschrieben von
Walter Raab

OTL Walter Raab ist seit 2013 Vorsitzender des Fachbereiches II „Ehe, Familie und Partnerschaft“ und beleuchtet aktuelle Themen zu Familie und Dienst.

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