Unterwegs sein, gehört schon zum Alltag des Soldaten.
Immer weg zu sein von der Familie, von Freunden heißt immer wieder Abschied zu nehmen für kurze oder aber auch für längere Zeit.
Wir sprechen hier von kurzen Dienstreisen, die über einen Tag gehen, bis hin zu mehrtägigen Dienstreisen.
Lehrgänge dauern in der Regel meistens mehrere Tage bis hin zu einigen Monaten.
Bei Versetzungen an einen anderen Standort kann oft der Partner aus privaten oder beruflichen Gründen nicht mitziehen. Das heißt, es entstehen Fernbeziehungen, die oft mehrere Jahre dauern.
Wenn wir schließlich vom Einsatz sprechen, dann sind die Bundeswehr-Angehörigen nicht nur Tage von ihren/seinen Geliebten weg, sondern mit Einsatzvorbereitung, Einsatz selbst und anschließender Einsatznachbereitung vergehen mal schnell mehrere Monate.
Dies bedeutet, dass derjenige, der wegfährt, immer rauskommt und etwas erlebt und der Partner mit den Kindern allein zu Hause bleibt.
Dazu kommt, dass die Reisen meist anstrengend
sind und sie/er immer fix und fertig zurückkommt und am Wochenende einfach nur noch froh ist, endlich wieder zu Hause zu sein und endlich Ruhe zu haben – der Partner aber will gerne raus und etwas erleben …
Entscheidet man sich nach einer Versetzung für den Verbleib der Familie im gewohnten häuslichen Umfeld, so trifft man somit auch die Entscheidung für eine Wochenendbeziehung.
Dies bringt hinreichende Veränderungen für alle Betroffenen mit sich.
Die Beziehung bzw. das Familienleben konzentriert sich nun auf das Wochenende und die Trennungssituation führt oftmals zu Frustration auf beiden Seiten.
Die unzähligen Alltagssorgen werden gegenseitig nur noch eingeschränkt wahrgenommen, was sehr leicht das Gefühl des Alleingelassen seins und Unverstanden seins auslösen kann.
Die persönlichen Gespräche und der gegenseitige Gedankenaustausch am Abend fehlen und kann für eine gewisse Zeit nur über Telefon oder sonstige soziale Netzwerke stattfinden.
Für den daheimgebliebenen Partner gilt es nun, den Alltag mit Job, Kindern, evtl. zu pflegenden Angehörigen und Haushalt unter der Woche allein zu bewerkstelligen.
Die Gestaltung und Abwicklung all dessen obliegt nun Ihrer Eigenverantwortung und Ihrer eigenen Entscheidung.
Eine gute Planung und Organisation ist nun besonders wichtig. Es verbleibt wenig persönlicher Freiraum.
Deshalb ist eine gute soziale Einbindung und Vernetzung in dieser Zeit besonders wichtig, denn diese verhilft Ihnen, v. a. mit kleineren Kindern, zu persönlichen Auszeiten, wie auch immer Sie diese gestalten möchten.
Pendeln bedeutet eine räumliche Trennung auf Zeit von Partner und/oder Familie.
Die Zeit zu Hause reduziert sich auf wenige Abendstunden oder das Wochenende.
Die Entwicklung der Kinder und das Familienleben kann nur noch am Rande miterlebt werden. Das alles kann zu einer gegenseitigen Entfremdung führen.
Pendeln bedeutet aber auch die Möglichkeit, der Familie Zuhause das private und vertraute Umfeld – sprich das Haus auf dem Land, die Wohnung, die Schule, die Kita, den Arbeitsplatz des Partners, evtl. die Nähe zu den Großeltern zu erhalten und für sie die sozialen Kontakte beizubehalten.
Nicht nur Nachteile
Der Weg von und zur Arbeitsstelle, sei es nun täglich oder am Wochenende, nimmt viel Zeit in Anspruch, kann je nach Entfernung oder Fahrstrecke extrem belastend und stressig sein.
Allerdings trennt er andererseits auch die Hektik am Arbeitsplatz von der Privatsphäre. Es bleibt Zeit, die Gedanken zu ordnen, abzuschalten und sich mental auf Job oder die Familie vorzubereiten.
Sie sind als Pendler
Die andere Seite jedoch zeigt auf, dass Sie
Man wurde sich der Problematik offensichtlich bewusst und hat sich ihrer angenommen:
Zwischen Familie und Autobahn
Hervorragend, endlich kommt ein Thema zur Sprache, von dem wir alle betroffen sind, denn wir wissen, was „Pendeln“ heißt!
Ein Workshop untersucht die Pendlersituation von Bundeswehrangehörigen [30.05.2016]Die Problematik „Pendeln“ hat das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) veranlasst, einen Workshop zu diesem Thema zu veranstalten. Die Teilnehmer waren angehalten, nicht nur ihre eigene Pendelsituation darzulegen, sondern auch Lösungsvorschläge zur Abmilderung der durch die berufliche Mobilität verursachten „Härten“ zu erarbeiten. Die Ergebnisse werden im BMVg im Sommer in eine Leitungsvorlage einfließen.
Text ist im Original übernommen [Köln, 27.05.2016]Kinder sind unterschiedlich und dementsprechend anders empfinden sie auch das zeitweilige Fehlen eines Elternteils und reagieren deshalb sehr verschieden.
Während die einen sich rasch mit der neuen Familiensituation zurechtfinden, haben andere u. U. große Probleme und zeigen Reaktionen, die wir nicht unbeachtet lassen sollten:
Unter all dem könnten die Kinder leiden, genauer gesagt sich damit konfrontiert sehen und damit natürlich auch die Eltern.
Dies erfordert viel Einfühlungsvermögen, Verständnis und Geduld beider Elternteile.
Hilfe für uns und die Kinder
Wenn die Probleme mit den Kindern jedoch nach geraumer Zeit nicht nachlassen oder sich u. U. noch verschlimmern, sollte man sich nicht scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Wenngleich wir gute Mütter und Väter sind und nicht an allem Schuld haben, auch Mütter und Väter haben nur begrenzte Belastungsfähigkeiten und dürfen die ärztlichen und therapeutischen Hilfsangebote annehmen.
Ein immer wieder kehrendes Thema in unserem Leben.
Wir haben viel zur Fernbeziehung zu sagen und sind einsatzerfahrene Väter und Mütter!
Sie oder Ihr Partner/Ihre Partnerin wird versetzt?
Vielleicht ziehen Sie sogar mit der ganzen Familie um?
Dann stehen Sie vor größeren Herausforderungen, denn
Katholikenrat beim Katholischen Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr
Am Weidendamm 2
10117 Berlin