Vom 10.10 bis 11.10.2023 fand die Vollversammlung „Netzwerk der Hilfe“ in Berlin in der Julius-Leber-Kaserne statt. Ziel der Veranstaltung ist das Zusammenführen der Netzwerkpartner einmal im Jahr, um die aktuellen Entwicklungen zu präsentieren und sich untereinander auszutauschen. Vom Katholikenrat nahmen teil der Vorsitzende des Vorstandes des Katholikenrates OTL Gräf und der Fachbereichsleiter Ehe-Familie-Partnerschaft OTL Raab.
So war der erste Tag geprägt durch Begrüßungen durch den UAL FüSK III BG Ellermann, den Parlamentarischen Staatssekretär Hitschler, den ChdSt TerrFüKdo BG Maedler und den Referatsleiter FüSK III 2 O i.G. Klimpel.
Alle waren sich einig über die besondere Bedeutung des Netzwerks der Hilfe und dankten in ihren Grußworten den Netzwerkpartnern für ihre erfolgreiche Arbeit.
Themenschwerpunkt waren bei der Tagung vorrangig die Invictus Games 2023, die gerade erst im September in Düsseldorf stattfanden. Allerdings ließen sich auch die aktuellen Ereignisse in der Ukraine und vor allem auch in Israel nicht ausblenden und führen auch zu Veränderungen in mancherlei Denkweise. So stellte der ChdSt TerrFüKdo die Frage nach einem Operationsplan Deutschland, den es zu entwickeln gilt. Im Rahmen von LV/BV werden vor allem Fragen hinsichtlich der Verkehrsinfrastruktur aufgeworfen. Die politischen Veränderungen haben auch Auswirkungen auf die Familie. Hier ändert sich das Thema von Fernbeziehung hin zu der Frage „Wie spreche ich mit meinem Kind über Krieg“?
Bei der Tour d’Horizon „Betreuung und Fürsorge“ wurde der Tag des Netzwerks der Hilfe am ZInFü am 18.07.2023 und dessen Bedeutung angesprochen. Dieser soll jährlich stattfinden. Schwerpunkt bei Betreuung und Fürsorge ist der Erhalt und Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft und die Frage wie der Einsatzwert „Kampfmoral“ erhöht werden kann. Dabei ist allen klar, dass die Familie eine große Bedeutung hat, welche insgesamt viel mehr mitgenommen werden muss. Große Bedeutung haben hier die Kommunikationsmöglichkeiten. Familienbetreuungsorganisationen spielen hier eine große Rolle. Hier ist allerdings eine Weiterentwicklung und Anpassung dringend notwendig. Angesprochen wurden hier als Beispiel die Kinderferienbetreuung, aber auch die neue AR Psychische Fitness, die zum 01.11.2023 erlassen werden soll. Lange Vorvereitungszeit für den Einsatz ist oft nicht gegeben, der „Kaltstart“ muss sensibilisiert bzw. vorbereitet werden (z.B. Vorbereitung eines Briefs durch den Kdr, Verabschiedungsmöglichkeit von Angehörigen/ der Familie. Dem Sozialdienst wird eine große Rolle zugesprochen, dieser kann aber nicht alles bewerkstelligen.
Im Anschluss daran konnten die einzelnen AG’s Ihre aktuellen Inhalte vorstellen.
AG 1: Angebote ASEM (Arbeitsfeld an unter Einsatz- und Dienstfolgen leidende Menschen)
– Hinterbliebenentreffen „Spazierwegetappen“
– Hinterbliebenentreffen „Trauer in Bewegung“
– Hinterbliebenentreffen „Besuch des Waldes der Erinnerung“
– Trauerpilgerweg
– Trauerbegleitung nach Suizid
– Teilnahme an Soldatenwallfahrt nach Lourdes
– Hinterbliebene von Tötungsdelikten
– Hinterbliebene bei Invictus Games
AG 3: Beauftragter PTBS
– Neu: Generalarzt Dr. Ahrens
– Angebote: Kinder- und Jugendfreizeit, Tauchprojekt „Diving for all“, Buchprojekt ZMSBw “ Geschichte der Bw in 100 Objekten“
AG 4: Wertschätzung für die Menschen in der Bundeswehr
– Teilnahme an Invictus Games 2023
– Preis Bundeswehr und Gesellschaft (9. Verleihung findet am 02.11.2023 statt)
– Gründungsjahr der Bundeswehr am 12. November
– Breitensport, Ausweitung geförderte Sportveranstaltungen
– Tag der Bundeswehr (2024 geplant am 08.06.2024 in 15 Standorten)
Der erste Tag klang aus mit einem gemeinsamen Abendessen und der Möglichkeit für viele Gespräche zwischen den Netzwerkpartnern.
Der zweite Tag war geprägt durch das Vorstellen konkreter Beispiele durch Netzwerkpartner („Best Practice“).
Für den Fachbereich Ehe-Familie-Partnerschaft hat sich die Teilnahme sehr gelohnt:
– sichtbar sein im Netzwerk der Hilfe
– Austausch von Informationen
– Planung der nächsten Fachbereichssitzungen in 2024 mit den Themen Hinterbliebenenversorgung (Frau MinR`in König) und PTBS (Frau Henjes)
OTL Gräf gab zum Ende die Bedeutung des Ehrenamtes mit auf den Weg, dass es eben nicht selbstverständlich ist, dass Netzwerkpartner an den Veranstaltungen teilnehmen können. Das muss bei den Vorgesetzten immer wieder eingefordert werden. Eine gute Grundlage bieten Einweisungslehrgänge bei Kommandeuren, Einheitsführern und Spießen. Lotsen können hier eine wichtige Funktion übernehmen.
OTL Walter Raab ist seit 2013 Vorsitzender des Fachbereiches II „Ehe, Familie und Partnerschaft“ und beleuchtet aktuelle Themen zu Familie und Dienst.
Katholikenrat beim Katholischen Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr
Am Weidendamm 2
10117 Berlin