Treffen mich die täglichen Nachrichten?

Ist der Schock verflogen, den wir hatten, als uns die Nachricht vom Kriegsausbruch in der Ukraine erreichten? Oder haben wir uns an diese Nachrichten schon gewöhnt?

Täglich Kriegsberichte und die ohnmächtige Situation, in die Menschen geraten: Ob auf dem Mittelmeer ertrunken, oder auf der Flucht gescheitert sind.

Die Meldungen, dass die Flüchtlingsunterkünfte zu wenig, dass die Kommunen überfordert sind. Wohnungsnot ist nichts Neues. Unbezahlbare Miete ist kein erfundenes Thema. Diese und so ähnliche Nachrichten werden uns stündlich geliefert, ob am Radio, am Fernsehgerät usw.

Die Bilder der Erdbebenkatastrophe. Eingestürzte Häuser, verzweifelte Menschen, traurige Kinder, erschöpfte Einsatzkräfte.

Wo ist die Erinnerung an die Zeit davor? Als wir uns in Ruhe und Sicherheit wussten? Wo alle diese Menschen ein Zuhause hatten und Kinder glücklich waren?

Treffen mich diese Bilder und Nachrichten? Machen sie mir bewusst wie gut es mir geht, weil ich eine Wohnung? Glückliche Kinder und eine versorgte Existenz?

Rühren mich die Sorgen, die Ausweglosigkeit so vieler Menschen im Herzen?

Dankbarkeit, Zufriedenheit und Hilfsbereitschaft müssen in uns erwachen.

Es ist ein Anruf Gottes in der Fastenzeit an uns alle. Zeichen setzten, das ist gefordert!

Im Gebet der Dankbarkeit.

Im Gebet für alle Betroffenen.

In den Gedanken der Zufriedenheit.

In den Zeichen der Hilfsbereitschaft, seien sie auch noch so klein.

 

Guter Gott,
die täglichen Nachrichten verwirren mich.
Ich suche Dich in den Nöten,
in dem unsäglichen Leid unserer Zeit.
Du hast gesagt, dass Du das Elend des Volkes kennst.
Wo bist Du in unserer Zeit des Unfriedens,
der Ausweglosigkeit so vieler Menschen.
Wo bist Du in den Sorgen deiner Kirche?
Aus der Tiefe unserer Not schreien wir zu Dir.
Schicke Menschen, schicke Engel,
die uns nahe sind in unserer Schwachheit und Ohnmacht.
Nur Du kennst Wege,
nur Du kannst die Herzen der Menschen
zum guten Tun bewegen.
Ich vertraue Dir.
Amen.  

Sr. Irmgard
KMBA