Die Stiftung „Deutsche Depressions Hilfe“ hat eine interessante Studie zum Thema Corona-Lockdown und Depressionen veröffentlicht.
Seit einem knappen Jahr haben wir uns daran gewöhnt eine Maske zu tragen und Abstand zu halten. Wir erleben ein Sozialleben auf Sparflamme, das Kindergarten-, Schul- und Berufsleben mit immer neuen Regelungen und Herausforderungen. Das Familienleben hat sich deutlich verändert mit Homeoffice oder Home Schooling. Irgendwie möchte keiner mehr die täglichen neuen Meldungen über das Coronavirus hören. Und da dies noch nicht ausreicht kommen neue Mutationen, steigende Inzidenzen und stockende Impfkampagnen dazu. Alles ist nicht mehr so wie es war und alles mutet ziemlich chaotisch an.
Und dann ist da auch noch diese Ungewissheit: Wann bekommen wir dieses Virus endlich in den Griff? Können wir für diesen Sommer Urlaub planen? Ist das nun der letzte Lockdown oder geht das so weiter? Wann ist Körperkontakt und Beisammensein endlich wieder – so ganz normal – möglich, ohne dass man Angst haben muss, sich oder jemand anderen anzustecken? Das Alltagsleben ist im Ausnahmezustand und ein Ende ist derzeit nicht in Sicht. Das macht Angst, das macht ärgerlich, das belastet stark.
Der zweite Lockdown schlägt nach der jüngsten Sondererhebung, die am 23.03.2021 veröffentlich wurde, deutlich mehr Menschen auf die Psyche als der erste vor einem Jahr. Dieser begann am 22. März 2020 und wurde bereits von Ende April an nach und nach aufgehoben. Fast drei Viertel (71 Prozent) der Bundesbürger empfinden die Situation im zweiten Lockdown als bedrückend. Im Vergleich dazu waren es im Frühjahr 2020 weniger als zwei Drittel (59 Prozent). Fast die Hälfte (46 Prozent) der Bundesbürger hält Mitmenschen für rücksichtsloser als damals (40 Prozent). Das Gefühl familiärer Belastung lag in der Umfrage mit 25 Prozent dagegen nur leicht höher als im ersten Lockdown mit 22 Prozent. Sorgen um die berufliche Zukunft gab es weiterhin bei fast einem Drittel (30 Prozent) – vor einem Jahr waren es 28 Prozent.
Besonders hart aber trifft es all jene, die bereits depressiv erkrankt sind. Es gebe eine bedenkliche Zahl von Suizidversuchen, heißt es in der Studie. Forderungen nach systematischer Untersuchung von gesundheitlichen Folgen der Pandemie-Maßnahmen werden lauter.
Die Stiftung „Deutsche Depressions Hilfe“ hat am 23.03.2021 dazu eine Pressemitteilung herausgegeben.
Weitere Informationen und Hilfen zu Depression finden Sie auf der Webseite der Deutsche Depressions Hilfe.
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