Am 11.-12.06.2018 fand die Vollversammlung Netzwerk der Hilfe in Berlin mit dem Motto: „Gemeinsam für die Menschen in unserer Bundeswehr“ statt.
Etwa 80 Teilnehmer trafen sich im Dietrich Bonhoeffer-Haus, um sich über die Inhalte der vier Arbeitsgruppen auszutauschen und weitere gemeinsame Ziel festzulegen.
Grußwort des parlamentarischen Staatssekretärs P. Tauber bei der Vollversammlung „Netzwerk der Hilfe“
© Fotograf: Frank Eggen, Angriff auf die Seele e. V.
Nach der Begrüßung durch Herrn Oberst i.G. Abed und einem Grußwort durch den parlamentarischen Staatssekretär Herrn Tauber stellte Herr Oberst i.G. Abed die Inhalte der „Betreuung und Fürsorge“ vor:
- Betreuungsbüros (zukünftig besetzt durch einen DP A06-A08/Beamter im nichttechnischen Dienst/auch militärisch besetzbar als Wechseldienstposten),
- Betreuungsportal (welches auch für Familienangehörige, Ehemalige im Internet nutzbar sein soll),
- freie Kommunikation im Einsatz, das Mobilitätsportal (soll in das Betreuungsportal integriert sein)
- Bewirtschaftete Betreuung.
- Angebote der offenen Betreuung (Kooperationspartner EAS/KAS), aktuell an 57 Standorten
- Familienbetreuungsorganisation mit 1 Leit-FBZ, 31 FBZ, 29 FamBetrSt (Frau de Maiziere hat die Tätigkeit als Schirmherrin zum 07.06.2018 beendet; Nachfolger gibt es schon)
- Betreuungsmedien
- Sport im Einsatz
- Zusammenarbeit mit Volksbund dt. Kriegsgräber
- Erhalt und Steigerung der psychischen Fitness
- Lotsinnen und Lotsen für Einsatzgeschädigte
Im Anschluss stellten die Sprecher der einzelnen Arbeitsgruppen die aktuellen Tätigkeiten vor.
AG 1: Angebote und Möglichkeiten der Unterstützung für Hinterbliebene
- Neues Leitbild vorgestellt
- Geschichte Familie über Tod Soldat (Sohn)
AG 2: Unterstützungsangebote für Bw-Angehörige, ihre Familien und Bezugspersonen
AG 3: Möglichkeiten der Unterstützung von Einsatzgeschädigten Soldaten u. Soldatinnen sowie Reservisten und Reservistinnen
- SP Pilotprojekt Kinder und Jugendfreizeit (Rügen)
- Gemeinsam finden wir den Weg; Trauma – wenn Kinder mitleiden!
AG 4: Möglichkeiten zur Erhöhung der gesellschaftlichen Wertschätzung
- Leitbild vorgestellt
- Gelbe Schleife (Bedeutung)
- Bedeutung der Standortältesten als Bindeglied Bundeswehr und Gesellschaft
- Kooperation mit Deutschen Städte- und Gemeindebund
Am Abend fand im Ministerium die der Festakt zur Eröffnung des „Raum für Informationen“ statt. Alle Teilnehmer der Vollversammlung waren dazu eingeladen.
Am 12.06.2018 gab es zwei sehr informative Vorträge zu den Themen:
- Fachvortrag PTZ „Moralische Verwundung“ (Oberfeldarzt Dr. Langner/Psychotraumzentrum der Bundeswehr in Berlin)
- Definition „Trauma“
- Belastendes Ereignis (Zeuge, direktes persönliches Erlebnis)
- Subjektive individuelle Bewertung (traumatisch, schrecklich)
- Reaktion nach dem Ereignis (intensive Furcht, Hilfslosigkeit)
- Körperliche Verletzung – seelische Verletzung/moralische Verletzung
- Therapien:
- Einzeltherapie
- Gruppentherapie
- Angehörigentherapie
- Nachsorge
- Fachvortrag „I AM – Die Rolle der INVICTUS GAMES für die Rehabilitation“(Oberstarzt Lison, Sportschule Warendorf)
- Behinderung beginnt mit einer Teilhabestörung
Neu war der Weg am zweiten Tag mit der Durchführung von Workshops der einzelnen Arbeitsgruppen mit dem gesamten Plenum. Dies wurde einstimmig begrüßt da nun jeder auch die Arbeit der anderen Arbeitsgruppen mitverfolgen aber auch mit beitragen konnte.
AG 1: Angebote und Möglichkeiten der Unterstützung für Hinterbliebene
- Vortrag „Bund zur Unterstützung Radarstrahlengeschädigter Deutschland e. V.“
- Motto: Wir haben Deutschland gedient – seit 2003 gibt es immer noch keine Lösung!!
AG 2: Unterstützungsangebote für Bw-Angehörige, ihre Familien und Bezugspersonen
- Vortrag Dr. Wendl (ZfG) zu „Wer sind wir?“
- Familien müssen wissen wen und was und wo sie was finden können
- Vorschlag zur Herstellung einer Broschüre/eines Flyers „Netzwerk der Hilfe“
- Bereits in nicht stark belastetem ‚Zeitraum muss die Familie die Informationen zum Netzwerk der Hilfe haben
- Digital und analog
- Schlagwortkatalog mit Stichworten
- Krisenkompass: Wir bieten Informationen, Hilfen zur Alltagsbewältigung, Literaturhinweise und geistliche Impulse an für den besonderen Alltag einer Familie als Angehörige der Bundeswehr
AG 3: Möglichkeiten der Unterstützung von Einsatzgeschädigten Soldaten u. Soldatinnen sowie Reservisten und Reservistinnen
- Nachhaltigkeit von Unterstützungsleistungen für Kinder traumatisierter Bundeswehr-Angehöriger
- Was brauchen Kinder und Jugendliche? Kinder brauchen eine zuverlässige Beziehung, Vertrauen, Informationen und Orientierung, Sicherheit und Stabilität
- Überblick an Angeboten
- Angebote für Jugendliche: §28 SGBV III Erziehungs- und Familienberatung (Jugendamt): deutschlandweit, kostenlos, ambulant und freiwillig, Schweigepflicht
- Wichtig aber: der Soldat muss verstanden werden mit seinen Problemen!! Hilfe von außen also schwierig!!
- Was leistet der Sozialdienst?
- Beispiele aus dem Kinderbuch „Schattige Plätzchen“
AG 4: Möglichkeiten zur Erhöhung der gesellschaftlichen Wertschätzung
- Vortrag Wirtschaftsjunioren Cham: Wertschätzung der Bundeswehr in der Gesellschaft (Plakate in der Stadt, in Geschäften, …)
- Bedeutung der gelben Schleife; noch bekannter machen
- Diskussion (Pro und Contra) über Einbringen der Gelben Schleife in den Bundestag