Berlin (KNA) – Der katholische Familienbischof Heiner Koch sieht in der „Ehe für alle“ auch eine positive Herausforderung für die Kirche. Zwar habe die Politik „ein anderes Eheverständnis eingeführt“, schreibt Koch in einem Gastbeitrag für die Zeitschrift „Kompass“ des katholischen Militärbischofs (Dezember). Zugleich betont der Berliner Erzbischof zu der Neuregelung des Bundestags: „Der Bedeutungswechsel des Ehebegriffs, den er für den staatlichen Sprachgebrauch beschlossen hat, ist für uns ein kräftiger Impuls, den Schatz der Ehe aus dem Geheimnis des Glaubens neu ans Licht zu bringen“. Die seit Oktober geltende Neuregelung öffnet die staatliche Ehe für gleichgeschlechtliche Paare.

Nach den Worten Kochs gehört zum katholischen Eheverständnis „die verbindliche Liebe von Mann und Frau und die aus dieser Verbindlichkeit heraus wachsende Bereitschaft zur Weitergabe des Lebens an ihre Kinder“. Es sei „zu achten und in seiner Eigenheit auch wertzuschätzen“, wenn die Ehe „heute von vielen nur noch als relativ verbindlicher Vertrag zwischen zwei sich Liebenden gesehen wird, für die der Segen Gottes erbeten wird“. Nach katholischem Verständnis sei die Ehe aber „keine idyllische Privatangelegenheit zur Befriedigung persönlicher Bedürfnisse“, so der Erzbischof. Sie sei auch „ein tiefer persönlicher und öffentlicher Glaubensakt“.

Koch leitet die Kommission für Ehe und Familie der Deutschen Bischofskonferenz.