Eine angezündete Kerze zum Gedenken
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Die Katholische Militärseelsorge in Deutschland trauert mit Katholiken weltweit um Papst Emeritus Benedikt XVI., der am 31. Dezember 2022 im Vatikan verstarb.

Joseph Ratzinger wurde am 16. April 1927 in Marktl am Inn, eine kleine Gemeinde im Landkreis Altötting, geboren und noch am selben Tag getauft. Sein Vater, Joseph Ratzinger, war Kommandant der Gendarmeriestation, was dazu führte, dass der junge Joseph mit der Familie in den ersten zehn Jahren seines Lebens häufiger umziehen musste.

Seine Jugend war eine herausfordernde Zeit; die Nationalsozialisten kamen an die Macht. 1941 wurde er mit 14 Jahren zwangsweise in die Hitlerjugend aufgenommen. Zwei Jahre später folgte dann der Hilfsdienst bei der Fliegerabwehr, bevor er 1944 zur Wehrmacht eingezogen wurde. Nach kurzzeitiger amerikanischer Kriegsgefangenschaft konnte er nach Kriegsende seine Reifeprüfung ablegen.

Nach seinem Philosophie- und Theologiestudium wurde Josef Ratzinger 1951 zum Priester geweiht und begann kurze Zeit später eine Lehrtätigkeit in Freising. Es folgten Bonn, Münster, Tübingen und Regensburg. Als enger Vertrauter begleitete er den Kölner Erzbischof Joseph Kardinal Frings als theologischer Berater im Verlauf des Zweiten Vatikanischen.

1962 sprach er als Professor bei der Gesamtkonferenz der Katholischen Militärseelsorge. Hier hielt er einen ausführlichen Impuls über die Rolle des Priesters in der Gemeinde. Dabei betonte er: „Der Priester ist kein Mensch, der außerhalb der Zeit lebt.“ Ratzinger beharrte darauf, dass die Aufgabe eines jeden Priesters, als ein Mensch von heute die Botschaft des Evangeliums in alle Zeiten zu verkünden, sei.

Dies war nicht der letzte Kontakt zur Militärseelsorge. Aus Anlass des Heiligen Jahres lud Papst Johannes Paul II. alle Gläubigen dazu ein, als Pilger nach Rom zu kommen. So kam es im November 2000 zu einer Internationalen Soldatenwallfahrt, die Ratzinger, damals Kurienkardinal und Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre in Rom, mit einem Gottesdienst begleitete.

In seiner Schrift „Werte in Zeiten des Umbruchs“ gab er zu bedenken, dass ein absoluter Pazifismus die Welt dem Diktat der Gewalt überliefern würde. Gleichzeitig gälte es, die Gründe für Terrorismus zu ergründen und vor allem Vergebung zu gewähren.

Fünf Jahre später wurde Josef Kardinal Ratzinger dann überraschend zum Papst gewählt und nahm den Namen Benedikt XVI. an. Nach fast 500 Jahren gab es damit wieder einen Deutschen auf dem Stuhl Petri. Als Papst bemühte er sich nicht nur sehr um die Vertiefung des Glaubens und des geistlichen Lebens, sondern suchte auch immer wieder den Dialog mit den verschiedenen Kräften und Strömungen unserer Zeit.

Nach seinem überraschenden Rücktritt im Februar 2013 lebte er bis zu seinem Tod im Kloster Mater Ecclesiae in den vatikanischen Gärten.

Den Katholischen Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr, Franz-Josef Overbeck verbindet persönlich viel mit Papst em. Benedikt XVI. Overbeck wurde vom damaligen Kardinal Ratzinger im Jahr 1989 in Rom zum Priester geweiht und 2007 von Papst Benedikt XVI. zum Weihbischof in Münster, 2009 zum Bischof von Essen und im Jahr 2011 zum Katholischen Militärbischof ernannt.

Gemeinsam mit dem Herrn Apostolischen Nuntius, S.E. Dr. Nikola Eterović und dem Erzbischof von Berlin, S.E. Dr. Heiner Koch lädt der Katholische Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr, S.E. Dr. Franz-Josef Overbeck zu einem feierlichen Pontifikalrequiem am Montag, 9. Januar 2023 um 18.00 Uhr in die St. Johannes-Basilika, Lilienthalstraße 5, 10965 Berlin ein.

Das Requiem wird auch gestreamt werden über www.youtube.com/ErzbistumBerlin